Mehdorn, ein Schrecken mit Ende?

Hartmut Mehdorn, geboren am 31. Juli 1942 in Warschau, ein deutscher Industriemanager und studierter Maschinenbauingenieur. Ein Vorzeigemanager, mit herausragende Eigenschaften, wie Gier, Rüpelhaftigkeit und Rücksichtslosigkeit .

2005dig825-w600xh0Von 1992 bis 1995 leitet er erstmals ein Unternehmen, die Deutschen Aerospace AG kurz DASA. Nach einem Zerwürfnis mit Herrn Schrempp, damals Vorsitzender bei Daimler Benz, die DASA war zwischenzeitlich in diesen Konzern geflossen, musste Mehdorn gehen und konnte die Zerstörung des Unternehmens nicht mehr fortsetzen. Die DASA war trotzdem nicht mehr zu retten. Was von ihr übrig blieb, wurde 2000 in die EADS überführt und die Firma wurde aufgelöst.

1995 wechselte Mehdorn als Vorstandsvorsitzender zur Heidelberger Druckmaschinen AG. Nach den üblichen Erfolgen durch Leute feuern und frisches Geld für hdag-minusdubiose Expansionen und Geschäften außerhalb des Kernbereichs des Unternehmens leihen, geriet die HDAG in Existenznot. Es brauchte bis zum Jahr 2014, bis sich das Unternehmen erholte. Unter Verlust vieler Arbeitsplätze hat sie sich HDAG gesund geschrumpft, nach sie sich wieder auf das Kerngeschäft konzentriert hat.

Von 1998 bis Ende 1999 war Mehdorn im Vorstand der RWE AG zuständig für Nicht-Energie-Beteiligungen. Diese Abteilung gibt’s auch nicht mehr.

651969894-hartmut-mehdorn-zng2000 bis 2009 wurde die Deutsche Bahn AG Mehdorns nächstes Opfer. Sinnlose Firmenübernahmen, wie Stinnes und Schenker, beide inzwischen nur noch Holdings im Bahn-Konzern. Natürlich kostete das abermals viele Arbeitsplätze und Steuergelder. Teure Tarifkonflikte, die unnötigerweise wegen nicht zuletzt Sturheit der beiden Betonköpfe Mehdorn und Weselsky zu Verlusten an Geld und Kunden führten. Auch das Milliardengroschengrab Stuttgart21 gehört zu Mehdorns Grundstein für sein Denkmal. Unter seiner „Herrschaft“ fallen auch der gescheiterter Börsen-Gang der Bahn, der Radsatzwellenskandal, Verstöße gegen den Datenschutz, Datenmissbrauch und viele verbalen Entgleisungen gegenüber ProBahn, Bahnhofsmissionen, Caritas und Diakonischem Werk. Neben seiner Fragwürdigen Preispolitik bei den Fahrkarten und seltsamen Rationalisierungen, konnte er zwar die Bahn aus der Verlustzone befreien und Gewinne einfahren, dieses ging zulasten von über 100.000 Arbeitsplätzen und der Foto dpaInstandhaltung des Bahnnetzes und vieler Gebäude und Brücken. Die Kosten, die dafür nun anfallen, trägt mal wieder der Steuerzahler.

Mehdorn verließ dann „freiwillig“ gegen Zahlung einer Abfindung von über 5 Millionen Euro die Bahn.

Bis zum Jahr 2011 gab es dann kurze Intermezzi im Verwaltungsrat der Fluggesellschaft Air Berlin, dem Beirat der FIEGE Stiftung & Co. KG, im Aufsichtsrat von SAP und im Beirat von EnBW. Wie er an solche Jobs angesichts seiner Reputation gekommen ist, bleibt sein Geheimnis.

mehdorn-air-berlin-oktober-2011Ab dem Jahr 2011 durfte Mehdorn dann Air Berlin ruinieren. Als „Retter“ setzte er mal wieder auf Wachstum statt Verschlankung. Air Berlin taumelt inzwischen seinem Ende entgegen und die Branchenaasgeier teilen sich die Trümmer. Wieder Verluste an Geld und Arbeitsplätzen auf Mehdorns Konto.

2013 wurde Mehdorn Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg Gmbh. Bis 2015 erreichte er mal wieder Nichts, außer für sich einen fetten Gehaltsscheck. Wann der Flughafen eröffnet, ist fraglich.

baehaehberGott sei Dank ging Mehdorn 2015 dann endlich in Rente. In 23 Jahren als Verantwortlicher hat er selbst einige Millionen verdient. Er kostete der Gesellschaft hunderttausende von Arbeitsplätzen, hunderte, wenn nicht gar Milliarden an Steuergeldern und Aktionären und Gesellschafter eine Menge Geld. Man hätte ihm besser nur das Geld gegeben und ein Haus im Allgäu. Das hätte uns Einiges erspart. Er hat überdies Scherben hinterlassen und Fehler gemacht, die nicht wieder gut zu machen sind. Das Vertrauen in unsere sogenannten Wirtschaftskapitäne ist nachhaltig gestört. Das Schlimme ist, hartmut-mehdorn-tritt-von-allen-aemtern-zurueckMehdorn ist nicht allein, weitere Artikel könnten folgen über Sommer (Telekom), Ackermann (Deutsche Bank), Winterkorn (VW), Middelhoff (Karstadt), Zumwinkel (Deutsche Post), Hartz (VW), Wiedeking (Porsche), Löscher (Siemens), Schrempp (Mercedes) uvm. Ich erspare mir das.